Quellen der gezeigten Daten:

Waldbedeckung: Hansen et al. (2013): High-Resolution Global Maps of 21st-Century Forest Cover Change, Science, 342, 850–853.

 

Unberührtes Paradies?

Weite Teile des Amazonas Regenwaldes werden seit Jahrzehnten in großem Maßstab gerodet. So werden Flächen für Landwirtschaft, Viehhaltung und für den Bergbau erschlossen. In der Grafik stellen dunkelgrüne Bereiche jene Flächen dar, wo sich im Jahr 2000 Waldflächen erstreckten. Rot markiert sind alle jene Regionen, wo seitdem Wälder durch Rodung und Brände verschwunden sind. Das ist vor allem im trockeneren Süden Brasiliens der Fall, wo die Bedingungen für Land- und Viehwirtschaft günstiger sind. Immer wieder wird aber auch dort gerodet, wo durch existierende Infrastruktur bereits der Zugang in den Wald erschlossen ist. Die Umgebung von Städten und vor allem Straßen und Flüsse sind so a gut erkennbar. Für ATTO haben die Forschenden ganz bewusst haben einen Standort gewählt, der nicht direkt von Rodung betroffen ist. Doch inzwischen sind selbst die entlegensten Ecken des Amazonas nicht mehr gänzlich vor den Einflüssen von Feuern geschützt.


Auch Luftverschmutzung durch Abgase und Rauch spielten bei der Standortwahl eine große Rolle. An ATTO will man natürliche Prozesse untersuchen, die möglichst wenig von Luftverschmutzung beeinflusst sind. Dafür ist der Standort ideal. Denn während in Europa Westwinde unser Wetter prägen, liegt die Forschungsstation ATTO im Einflussbereich von Winden aus Nordost. In diese Richtung erstrecken sich über hunderte von Kilometern vor allem endlose Waldflächen. In der Trockenzeit dreht sich die Windrichtung mehr nach Ost, sodass die Winde deutlich mehr Luftverschmutzung zu ATTO bringen.

Quelle: Basierend auf einer Grafik aus Pöhlker et al. (2019), veröffentlicht in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Atmospheric Physics & Chemistry“