Denkt man an den Regenwald, hat man wohl zuerst majestätische Bäume vor Augen, die sich weit in den Himmel recken. Weniger imposant, aber nicht weniger wichtig für das Ökosystem, sind Moose, Flechten und Pilze. Diese feuchtigkeitsliebenden Organismen florieren im Amazonas. Die bedecken dort jede Oberfläche, von Totholz über Baumstämme bis hin zu den Blättern der Bäume. Doch vielleicht gerade weil sie so allgegenwärtig und vergleichsweise klein sind, haben Wissenschaftler*innen ihnen lange kaum Beachtung geschenkt.
Durch unsere Forschung wissen wir heute aber, dass sie einen großen Einfluss auf die Prozesse des Waldes haben. Nicht nur, weil sie dazu beitragen Totholz zu zersetzen. Pilzsporen sind wichtige Aerosole, also kleinste Schwebteilchen in der Luft. Dadurch tragen sie entscheiden mit zur Wolkenbildung bei. Flechten und Moose auf der anderen Seite sind wichtige Produzenten von biogenen flüchtigen organischen Verbindungen (BVOCs). Inzwischen wissen wir, dass die Menge an BVOCs, die Pilze freisetzen, sogar mit denen der Bäume vergleichbar ist.
© Phillip Faulhammer / Uni Graz