Jeder fängt mal klein an

Der Wälder des Amazonas sind ein komplexes Netz von Organismen, die Wasser, Kohlenstoff und Nährstoffe zirkulieren. Dadurch spielen sie global eine wichtige Rolle für die biologische Vielfalt, die Wasserressourcen und das Klima. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Kohlenstoffkreislauf. Während der Fotosynthese nehmen Pflanzen Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf und bauen damit beispielsweise Zellulose, den Grundbaustein für Blätter und Holz. Weil der Amazonas Regenwald so ein riesiges, dicht bewachsenen und diverses Waldgebiet ist sind hier gigantische Mengen Kohlenstoff gespeichert, etwa ein Drittel alles von Wäldern gespeicherten Kohlenstoffs weltweit. Daher gelten sie allgemein als Senken für atmosphärischen Kohlenstoff.


Forschende im ATTO-Projekt setzen eine einzigartige Messmethode ein, um mithilfe von Radiokohlenstoff (14C) zu erfahren, wie lange der aufgenommene Kohlenstoff in Pflanzen und Böden verbleibt. Dadurch wissen wir, dass die Pflanzen den größten Teil innerhalb weniger Jahre über ihre Atmung direkt wieder in die Atmosphäre abgeben. Durch Zersetzungsprozesse wird der in Pflanzenteilen gespeicherte Kohlenstoff dann wieder in die Atmosphäre freigesetzt, auch dieser Prozess läuft im tropischen Klima sehr schnell ab. Nur ein kleiner Teil mittel – bis langfristig gespeichert wird. Wichtig ist: nur ein lebendiger Wald kann überhaupt speichert Kohlenstoff.

© Martin Kunz / MPI-BGC