Tropenwälder verarbeiten mehr Energie und Wasser als jedes andere Landökosystem, werden aber in Klimamodellen nur unzureichend abgebildet. Ein Grund dafür ist das mangelnde Verständnis der turbulenten Austauschprozesse zwischen dem dichten Tropenwald und der freien Atmosphäre darüber. Diese Prozesse spielen eine wichtige Rolle für den Transport von Energie, Gasen und Partikeln und damit auch für den CO2-Haushalt, sowie für die Bildung von Wolken und Regen.
Für ein besseres Verständnis dieser Austauschprozesse in tropischen Wäldern entwickeln Forschende neue Theorien über die Turbulenzströmung in bodennahen Atmosphärenschichten. Diese wiederum werden die Wettervorhersage und die Repräsentanz der Tropen in Klimamodellen verbessern.
Gleichzeitig untersuchen Wissenschaftler*innen wie sich extremes Wetter die Wälder des Amazonas beeinflusst. Neben Dürren spielen in den tropischen Wäldern vor allem schwere Gewitterstürme eine große Rolle. Solche Unwetter treten oft sehr lokal auf und gehen dort neben Starkregen mit extremen Windgeschwindigkeiten einher. Forschende analysieren unter anderem die Lebenszyklen solcher konvektiver Stürme. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass die globale Erwärmung die potenzielle Energie, die konvektiven Stürmen zur Verfügung steht, erhöht, was zu mehr Windwurfereignissen führt.
© Steffen Schmidt / MPI-BGC