Der Atem des Regenwaldes

Der Amazonas-Regenwald ist für den Wasserkreislauf Südamerikas von entscheidender Bedeutung.Feuchte Luft wird mit Winden und Wolken vom Atlantik in den Amazonas getragen. Regen versorgt dort den Wald mit Wasser. Ein großer Anteil dieses Wassers verdunstet aber auch wieder. Denn wenn Pflanzen für die Fotosynthese kleine Spalten an der Unterseite ihrer Blätter öffnen, entweichen große Mengen Wasserdampf. Winde sorgen dafür, dass diese mit Wasserdampf angereicherte Luft weiter ins Landesinnere gelangt. Dort bilden sich wieder Wolken und es regnet erneut.


Durch diesen Kreislauf wird Wasser bis zu den Anden transportiert. Von dieser Gebirgskette werden die Luftmassen abgelenkt und strömen weiter nach Süden. Weite Teil des südamerikanischen Kontinentes werden so mit Niederschlag versorgt. Die Menge an Wasser, die auf diesem Weg transportiert wird, ist größer als die Wassermenge im Amazonasfluss, der von den Anden Richtung Atlantik – also in entgegengesetzte Richtung – fließt. Deswegen spricht man hier auch von den „fliegenden Flüssen“. Die zunehmende Rodung und der Klimawandel könnten aber dazu führen, dass dieser Kreislauf aus dem Gleichgewicht gerät und die fliegenden Flüsse versiegen.

© Sebastian Brill / MPI-C