Leslie Kremper untersucht in einem Labor, untergebracht einem umgebaute Schiffscontainer, Aerosole unter dem Mikroskop. Aerosole sind nano- bis mikroskopische Partikel, die in der Atmosphäre schweben, darunter Staub, Pollen und Sporen, Meersalzkristalle und Ruß. Aerosole beeinflussen die Biogeochemie der Wälder und die biologische Vielfalt durch den Transport von Nährstoffen und Organismen. Sie beeinflussen auch das Wetter und das Klima, indem sie Licht reflektieren oder absorbieren und als Kerne für die Kondensation von Wasserdampf bei der Bildung von Wolken und Niederschlägen dienen.
Forschende wollen mehr über die Quellen, Lebensdauer und Auswirkungen von Aerosolen im Amazonas erfahren. Dafür werden sie mit Partikelfiltern aus der Luft gefangen und können dann chemisch oder optisch untersucht werden. Die Wissenschaftler*innen interessieren sich dabei besonders für den starken Kontrast zwischen der Regenzeit und der Trockenzeit. Während der Regenzeit ist die Atmosphäre sehr sauber und ermöglicht de facto einen Blick in die Vergangenheit vor der Industrialisierung. Während der Trockenzeit, wenn es viele Waldbrände gibt, ist die Atmosphäre dagegen stark verschmutzt. Die Feinstaubbelastung kann dann selbst an ATTO so hoch sein wie in einer europäischen Großstadt.
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