Die Wälder des Amazonas sind immergrün. Dennoch erneuern die Bäume stetig ihre Blätter. Einige Bäume tun dies kontinuierlich, sodass der Blattwechsel kaum erkennbar ist. Andere Bäume werfen ihre Blätter alle auf einmal ab, vergleichbar mit unserem Herbst, neue Blätter wachsen aber innerhalb kürzester Zeit nach. So kommt es, dass man auch im immergrünen Regenwald kahle Bäume und Blätter in verschiedenen Farben sehen kann.
Für die Forschung ist dieser Blattwechsel sehr wichtig, denn das Alter der Blätter hat einen großen Einfluss auf unterschiedliche Funktionen der Pflanze. Jüngere Blätter sind beispielsweise effektiver bei der Fotosynthese wie sehr alte. Da es jahreszeitlich-bedingte Häufungen gibt, wann die Bäume ihre Blätter erneuern, gibt es Phasen im Jahresverlauf mit sehr vielen alten oder sehr vielen jungen Blättern. Das hat zur Folge, dass mal mehr und mal weniger Kohlenstoff gebunden wird. Auch Klimaextreme wie Dürren beeinflussen den Blattwechsel und damit die Kapazität Kohlenstoff zu speichern.
© Paulo Brando / WHRI