Wir befinden uns derzeit mitten in der Trockenzeit im zentralen Amazonasbecken, wo sich ATTO befindet. Diese Jahreszeit ist immer durch viele Verbrennungen von Biomasse gekennzeichnet, die teilweise natürlich und teilweise durch menschliche Einwirkung entstehen. Brände erzeugen Aerosole, und die Rußkonzentrationen steigen. Aber die Situation ist nicht jedes Jahr die gleiche.

Unsere Forscher untersuchten die Konzentration der lichtabsorbierenden Aerosolpartikel bei ATTO über einen Zeitraum von 5 Jahren von 2012 bis 2017. Sie fanden heraus, dass die Rußkonzentrationen während des El Niño von 2015-2016 signifikant zunahm. Während dieser Zeit dauerte die Trockenzeit länger als normal, und sowohl natürliche, als auch landwirtschaftliche Brände traten im Vergleich zu anderen Jahren viel häufiger auf. Die Feuer produzieren große Mengen schwarzen und braunen Ruß. Diese können Strahlung absorbieren, was zwei wichtige Effekte hat: Erstens erwärmt sie die Atmosphäre, und zweitens kann weniger Strahlung das Kronendach und den Waldboden erreichen. Dies beeinträchtigt die Primärproduktion des Waldes. Das bedeutet, dass ein klimatischer Wechsel zu wärmeren und trockeneren Bedingungen und möglicherweise stärkeren und häufigeren El Niños in Zukunft den Amazonas-Regenwald beeinträchtigen könnte.
Erstautor Jorge Saturno hat gerade die Studie in Atmospheric Chemistry and Physics (ACP) Issue 18 veröffentlicht. Sie ist Open Access und damit für jedermann frei zugänglich.
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Ramsay et al. haben anorganische Spurengase wie Ammoniak und Salpetersäure sowie Aerosole in der Trockenzeit an ATTO gemessen. Sie sollen als Basiswerte für deren Konzentration und Flüsse in der Atmosphäre dienen und sind ein erster Schritt zur Entschlüsselung der Austauschprozesse von anorganischen Spurengasen zwischen dem Amazonas-Regenwald und der Atmosphäre.
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Neue Publikation: Luftverschmutzung in Manaus und an ATTO durch die Identifizierung von Aerosolen
Wu et al. sammelten und analysierten Aerosole an zwei Standorten: in der Stadt Manaus, einem großen städtischen Gebiet in Brasilien, und am ATTO-Standort im Herzen des Waldes. Die Aerosolzusammensetzung variierte stark. An ATTO wurden die meisten Aerosole vom Wald selbst emittiert, während in Manaus die anthropogenen Aerosole sehr häufig waren. Die Ergebnisse wurden in ACP veröffentlicht.