Wachstum von Wolkenkeimen im Amazonas-Regenwald

In einer neuen Studie untersuchten Marco A. Franco und seine Kollegen, wann und unter welchen Bedingungen Aerosole eine für die Wolkenbildung relevante Größe erreichen. Solche Wachstumsereignisse sind im Amazonas-Regenwald relativ selten und folgen ausgeprägten tages- und jahreszeitlichen Zyklen. Die meisten davon finden tagsüber und während der Regenzeit statt. Aber das Team entdeckte auch einige bemerkenswerte Ausnahmen.

Wie das Wetter atmosphärische Aerosole beeinflusst

Es ist seit langem bekannt, dass Aerosole direkt und indirekt Wolken und Niederschlag beeinflussen. Aber nur sehr wenige Studien haben sich auf das Gegenteil konzentriert: die Frage, wie Wolken die Eigenschaften von Aerosolen verändern. Deshalb haben Luiz Machado und seine Kollegen diesen Prozess an ATTO untersucht. Konkret untersuchten sie, wie Wetterereignisse die Größenverteilung von Aerosolpartikeln beeinflussen.

Eine turbulente Nacht im Amazonasgebiet

Polari Corrêa und seine Co-Autoren analysierten die atmosphärische Dynamik in und über der Baumkrone während einer bestimmten Nacht an ATTO. Diese Bedingungen änderten sich im Laufe der Nacht. Auf die Turbulenzen folgten die Bildung einer Gravitationswelle und eines Tiefdruckgebiets. Dieser wurde wahrscheinlich durch die Brise vom Fluss Uatumã und das hügelige Gelände verursacht. Die Studie verdeutlicht die komplexen Dynamiken und Mechanismen in der Atmosphäre über einem dichten Wald.

Suche nach den fehlenden Komponenten zur gesamten OH-Reaktivität

Biogene flüchtige organische Verbindungen entfernen durch chemische Reaktionen OH aus der Atmosphäre, was Prozesse wie die Wolkenbildung beeinflusst. In einer neuen Studie zeigen Pfannerstill et al. die wichtigen Beiträge von bisher nicht berücksichtigten BVOC-Spezies und unterschätzten OVOCs zur gesamten OH-Reaktivität auf.

Kälteeinbrüche im Amazonasgebiet: Wie Kälteereignisse die Atmosphärenchemie beeinflussen

Obwohl in den Tropen gelegen, erlebt der Amazonas sporadisch Einbrüche von Kältewellen, sogenannte Friagem-Ereignisse. Sie haben einen erheblichen Einfluss auf das Wettergeschehen während der Zeit, in der sie auftreten, und verursachen zum Beispiel einen Temperaturabfall und eine erhöhte Bewölkung. Guilherme Camarinha-Neto und seine Kollegen fanden nun heraus, dass sie auch die Chemie der Atmosphäre beeinflussen.