Der Amazonas-Regenwald interagiert mit der Atmosphäre, indem er viele Substanzen austauscht. Viele davon, wie Kohlendioxid, Methan, Ozon und organische Verbindungen, werden von der Vegetation produziert. Sie sind sowohl für das regionale als auch für das globale Klima von großer Bedeutung. Bisher basieren die Schätzungen der Emissions- und Absorptionsraten auf klassischen Theorien. Diese wurden jedoch für Landschaften mit relativ niedriger Vegetation entwickelt und gelten für den sogenannten „Inertial Sublayer“.
Cléo Quaresma Dias-Júnior und Co-Autoren überprüften nun, ob eine solcher Inertial Sublayer überhaupt über dem Amazonas existiert, wo die Bäume viel höher wachsen. Mit einer durchschnittlichen Baumhöhe von etwa 40 Metern erwarteten sie diese Schicht in etwa 100 Metern über dem Waldboden.
Sie maßen eine Reihe von atmosphärischen Parametern, die typischerweise zwischen den Schichten in verschiedenen Höhen des ATTO 80m-Turms und des Hohen Turms variieren. Sie fanden jedoch keinen Beweis dafür, dass eine solcher Inertial Sublayer existiert. Stattdessen verschmilzt der „roughness sublayer“ (die Schicht direkt über der Oberfläche) direkt mit der konvektiven Mischschicht darüber. Entscheidend ist, dass neue Methoden und Theorien benötigt werden, um das Fehlen des Interial Sublayers anzugehen und die Schätzungen der Stoffflüsse über dem Amazonas-Regenwald zu verbessern.
Das Artikel wurde kürzlich in den Geophysical Research Letters veröffentlicht: 10.1029/2019GL083237
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